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Krankheiten - Tierfreunde

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Krankheiten

Als Krankheiten werden Krankheiten bezeichnet, die häufig bei Hunden aus dem Mittelmeerraum auftreten können. In Deutschland sind diese Krankheiten meistens nicht sehr bekannt, deshalb können Sie Sich hier kurz über die Krankheiten informieren.

Zu den Mittelmeerkrankeihten zählen:
  • Leishmaniose
  • Ehrlichiose
  • Babesiose
  • Dirofilaria-Herzwurmerkrankung
  • Kokzidien und Giardien

Leishmaniose

Erreger und Übertragung

Die Erreger (Leishmania infantum, verursacht die kutane und die viszerale Form der Leishmaniose) sind mikroskopisch kleine Parasiten, die Makrophagen (Zellen des Immunsystems) von Menschen und Tieren befallen. Übertragen werden sie durch den Stich der Sand- und Schmetterlingsmücke der Gattung Phlebotomus in der Zeit von Mai bis Oktober.

Die Parasiten siedeln sich in Leber, Milz und Knochenmark an und vermehren sich rasch. Die typischen Symptome der viszeralen Leishmaniose sind Fieber, Müdigkeit, Gliederschmerzen, einhergehend mit einem allgemeinen Kräfteverfall, die in einer allmählichen vollständigen Zerstörung von Leber und Milz endet.
Unbehandelt führt die Krankheit in einem Zeitraum von 6 bis 24 Monaten zum Tode. Außerdem treten geschwürartige Hautveränderungen auf. Die Verbreitung der Krankheit beschränkt sich auf den Lebensraum dieser Mücken in tropisch- und subtropischen Zonen.
Die Infektionskette sieht folgendermaßen aus: die blutsaugende weibliche Sandmücke sticht einen Wirt, der die Leishmanien beherbergt. Dies ist ein Wirbeltier, inkl. der Mensch. Als nächstes sticht die Sandmücke einen Hund und infiziert ihn so.

Ansteckungsgefahr
Die Ansteckungsgefahr vom Hund auf den Menschen bzw. von Hund zu Hund ist bisher nicht eindeutig nachgewiesen. Die Besiedelung eines Organismus mit Leishmanien wird immer nur durch den Stich der Sandmücke ausgelöst.

Symptome

  • Hautsymptome:
    dünnes, glanzloses Fell, stellenweise Kahlheit, grobe Schuppung (weiß-silbrig), Ohrrandnekrosen, stellenweise Auflagerungen von Schuppenkrusten und asbestartiger Schuppung.
    Zusätzlich können entzündliche, ulzeröse Hautveränderungen auftreten, Augenbindehautentzündungen, Krallenwachstum, Lymphknotenvergrößerung, Mattheit, Durchfall, Gewichtsabnahme, Gelenkentzündungen.
  • Alopezie und Hautschuppung sind bei 60% aller Hunde festzustellen, beginnend in der Kopfregion, sich dann über den Körper ausbreitend.
  • Ulzera (23%) insb. an Gelenken, mukokutanen Übergängen und an Extremitäten. Hunde mit diesem Befundmuster verfügen wahrscheinlich über eine intermediäre Immunkompetenz. (C. Noli)
  • Multiple Knoten (12%). Hunde mit diesem Reaktionsmuster haben eine extrem ineffektive Immunreaktion.(C. Noli)
Fast nie treten alle Symptome gleichzeitig auf, meist sind nur wenige Symptome vorhanden. Häufig labordiagnostische Befunde sind: polyklonale Hyperglobulinanämie, Hypoalbuminämie, Hyperproteinämie, geringgradige Erhöhung der Leberenzymwerte, Anämie, Thrombozytopenie, Azotämie und Kreatininämie, Leukopenie und Leukozytose mit Linksverschiebung. Die Inkubationszeit beträgt Wochen bis Monate.

Wenn die serologischen Untersuchungen (auf Antikörper) positiv ausfallen, ist der Hund behandlungsfähig.
Testverfahren

Es gibt zwei Möglichkeiten zu testen, ob ein Hund infiziert ist:
  • Bluttest auf Antikörpertiter, das heißt auf körpereigene Stoffe des Immunsystems:
    Dieser Nachweis entscheidet jedoch nicht zwischen erkrankten und gesunden Tieren. Dieses zeigen lediglich die Symptome.
  • PCR-Analyse (Polymerase-Kettenreaktion):
    als direkter Nachweis nach einer Therapie zur Kontrolle, ob noch Leishmanien in Lymphknoten oder Knochenmark vorhanden sind. Dieser Eingriff wird narkosefrei und für den Hund unproblematisch und schnell durchgeführt.
Behandlung

Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten. Am besten verträglich ist der Wirkstoff Allopurinol, der in der Humanmedizin als Gichtmedikament eingesetzt wird. Es wird in Tablettenform 2 x täglich - 15mg/kg alle 12 Std.verabreicht. Die Dauer der Eingabe kann Wochen bis zu 12 Monate erfolgen.

Ratsam ist der Einsatz von Allopurinol bei einem Titerwert von über 1: 64. Eine kurzzeitige Behandlung mit einem Antimon - Präparat (Glucantime) sollte bei einem starken Schub u. U. erfolgen. (Kombinationstherapie)
Die Injektionen sollten vorzugsweise im Abstand von 12 Stunden (20-40 Tage) intramusculär, besser subcutan verabreicht werden, da das Medikament eine kurze Halbwertzeit hat und schnell über den Harn ausgeschieden wird. Eine Verlaufskontrolle der Serumproteinelektrophorese ist die einfachste und beste Methode zur Beurteilung des Behandlungserfolges.

Babesiose
Der Erreger der Babesiose heißt Babesia canis. Hunde infizieren sich durch den Biss infizierter Zecken. Die Babesien dringen in die roten Blutkörperchen ein, vermehren sich und zerstören sie. Dadurch wird unter anderem Blutarmut und Gelbsucht ausgelöst. Zwischen Infektion und Ausbruch der Erkrankung liegen 3 Tage bis drei Wochen. Vorkommen u.a. in Südeuropa, Frankreich und Ungarn, Schweiz und in gewissen Gebieten Deutschlands. (Gothe et.al.1986)

Symptome

Der Verlauf kann akut, schleichend, oder chronisch sein. Die typischen Symptome können ganz oder zum Teil fehlen. Trübung des Allgemeinzustandes, Fieber, blasse Schleimhäute, und häufig, aber nicht immer, tritt ein hämolytischer Ikterus (Gelbsucht) auf, Milz- und Leberschwellung, angestrengte Atmung, (infolge der Anämie und der Hämolyse). In vereinzelten Fällen kann Durchfall auftreten, sowie Haut- und Schleimhautblutungen.


Diagnose

Der Nachweis über Babesiose-Erreger wird über einen Bluttest durchgeführt.


Behandlung
  • Oxopirvedine (Merial):
    15 mg/kg, subcutan, evtl. Wiederholung nach 48 Std.
  • Imizol = Carbesia (Schering-Plough):
    6mg/kg, subcutan, zweimalig in Abständen von 14 Tagen (auch wirksam gegen Ehrlichiose)
  • Tetracyllin Tabletten:
    20 - 25 mg/kg , 3 x täglich 10 - 14 Tage

Ehrlichiose
Erkrankung durch Ehrlichia canis ist ebenfalls eine Infektion, die durch Zeckenstiche ausgelöst werden kann. Sie tritt häufig gemeinsam mit der Babesiose auf, da beide Erreger von denselben Zecken übertragen werden. Inzwischen treten auch Erkrankungen in Frankreich, Deutschland und in der Schweiz auf. Überträger ist die braune Hundezecke, die weltweit in warmen Klimazonen vorkommt.

Symptome

Akut oder meist chronisch, aber auch asymptomatisch. Ein bis drei Wochen nach der Ansteckung kommt es zum Krankheitsausbruch mit Fieberschüben bis 41 Grad Celsius, Nasen- und Augenausfluß, blasse Schleimhäute, geschwollene Lymphknoten, zentralnervale Störungen, Gelenkentzündungen, Durchfall und Erbrechen. Später können sich Knochenmarkschäden und chronische Blutarmut einstellen.
Im Vergleich zur Leishmaniose ist im Blutbild die Thrombozytenzahl häufig extrem niedrig.Außerdem liegt eine Hemmung der Erythropoese vor.

Diagnose
Der Nachweis über Ehrlichia-Erreger wird über einen Bluttest durchgeführt.

Behandlung
  • Imizol = Carbesia (Schering-Plough):
    6mg/kg, subcutan, zweimalig in Abständen von 14 Tagen (auch wirksam gegen Babesiose)
  • Doxyclin Tabletten:
    10 mg/kg 1x täglich 3 Wochen lang.

Herzwurmkrankheit

Dirofilaria immitis tritt weltweit in warmen Klimazonen auf.

Prophylaxe

Von der Firma Pfitzer wird das Mittel "Selamectin" - ("Strong Hold" - Handelsname) als "Spot-On" auf einen Fleck beim Hund aufgetragen.

Von der Firma Novartis wird das Mittel "Program Plus" angeboten: 1 Tablette alle 30 Tage pro kg/Körpergewicht.


Kokzidien und Giardien

Kokzidien und Giardien sind Darmparasiten, die häufig bei Hunden aus dem Mittelmeerraum vorkommen.

Diese Parasiten können mit Tabletten behandelt werden.

Quelle: www.alterhundnaund.de
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