Tipps und Infos für Hundehalter
Alleinsein
In den ersten sechs Monaten seines Lebens sollten Sie Ihren Welpen nicht allein lassen,
denn sein Instinkt sagt dem Welpen, dass er alleine schutzlos ist. Wenn er in diesem
Alter in der freien Wildbahn alleine von Feinden entdeckt wird, ist er nicht stark
genug, um sich zu verteidigen, und nicht schnell genug, um zu fliehen.
Seine natürliche Reaktion auf das Alleinsein ist deshalb, dass er versucht, mit seiner
Mutter Kontakt aufzunehmen, indem er zu weinen beginnt. Wenn der Welpen keine Antwort
von seiner Mutter bekommt, stellt er sich tot.
Da Ihr Welpe nicht weiß, dass ihm in Ihrer Wohnung keine Gefahr durch Feinde droht,
müssen Sie ihn langsam an das Alleinsein heranführen. Nur so lernt der Welpe, dass seine
instinktive Angst unbegründet ist.
Deshalb sollten Sie Ihren Welpen nachts auch nicht allein in einem Zimmer einsperren,
sondern lassen Sie ihn bei Sich im Schlafzimmer schlafen.
Bitte beachten Sie: Wenn Sie Ihren Welpen zu früh zu lange allein lassen, kann das dazu
führen, dass Ihr Welpe in seinem späteren Leben ängstlich und unsicher ist.
Auch wenn Sie schon einen weiteren Hund besitzen, sollten Sie Ihren Welpen nicht in den
ersten sechs Lebensmonaten allein lassen. Denn im Allgemeinen stellen Sie und nicht Ihr
anderer Hund die Bezugsperson für Ihren Welpen dar, so dass die Anwesenheit des älteren
Hundes dem Welpen keine Sicherheit vermittelt. Empfindet der ältere Hund die Trennung von
Ihnen als unangenehm, wird sich dieses Gefühl auf den Welpen übertragen.
Vorgehen beim Gewöhnen Ihres Welpen ans Alleinsein
Um Ihren Welpen mit ca. sechs Monaten zum ersten Mal für einige Stunden allein lassen
zu können, sollten Sie ab der 13. Woche mit Übungen beginnen. Dazu gehen Sie aus dem Raum,
in dem sich Ihr Welpe befindet. Gehen Sie nicht aus dem Haus.
Wenn Ihr Welpe sich verlassen fühlt und dies durch Weinen ausdrückt, gehen Sie zurück in
den Raum, in dem sich der Welpe befindet. Beachten Sie dabei den Welpen nicht, sondern
vermitteln Sie ihm den Eindruck, dass Sie gerade zufällig zurückkommen.
Reagiert der Welpe auf Ihr Verlassen mit Protestgebell, öffnen Sie schnell die Tür und
sagen laut und nachdrücklich: "Nein!". Dann gehen Sie wieder hinaus und wiederholen die
Übung. Dabei können Sie beim Hinausgehen die Übung mit den immer gleichen Worten beginnen,
beispielsweise: "Bleib schön da, ich bin gleich zurück." In dieser ersten Übungsphase
genügt es, wenn Ihr Welpe 30 Sekunden ruhig bleibt; dann können Sie ohne Kommentar
zu ihm zurückgehen. Schritt für Schritt können Sie dann den Zeitraum, für den Ihr Welpe
allein ist, ausdehnen.
Am einfachsten lernt Ihr Welpe das Alleinbleiben, wenn Sie beim Üben völlig emotionslos
bleiben. So akzeptiert Ihr Welpe das Alleinsein an Selbstverständlichkeit.
Ein erwachsener Hund, der das Alleinsein nicht gelernt hat, richtet eventuell Schäden
in Ihrer Wohnung an oder belästigt Ihre Nachbarn durch anhaltendes Bellen. Um Ihren
erwachsenen Hund an das Alleinsein zu gewöhnen, können Sie ebenso wie beim Welpen
vorgehen. Hier können Sie im Allgemeinen das Alleinsein in größeren Schritten üben.
Stubenreinheit
Um Ihrem Welpen beizubringen, dass er sein Geschäft nicht in Ihrer Wohnung verrichten
soll, sollten Sie die folgenden Punkte beachten:
- Ihr Welpe sollte nie allein sein, vor allem nachts nicht. Lassen Sie ihn auf
einer weichen Unterlage in Ihrem Schlafzimmer schlafen. Wichtig ist hierbei,
dass der Welpe seinen Schlafplatz nachts nicht verlassen kann. Dies erreichen
Sie, indem Sie ihn mit einer kurzen weichen Leine so anbinden, dass der Welpe
den Schlafplatz nicht verlassen kann. Sie könne Ihren Welpen auch in einer
Hundetransportbox schlafen lassen.
Da der Welpe seinen Schlafplatz nicht beschmutzen will, wird er sich nachts
irgendwie bemerkbar machen, wenn er sein Geschäft verrichten muss.
- Sie müssen die Meldungen Ihres Welpen verstehen, wobei diese bei verschiedenen
Hunden unterschiedlich ausfallen können, z.B. lautes Gähnen, Kratzen am Bett
in der Nacht oder Kratzen an der Tür am Tag, Winseln, Bellen,...
- Wenn sich Ihr Welpe nachts bemerkbar macht, müssen Sie schnell reagieren und
Ihren Welpen so schnell wie möglich ins Freie bringen.
- An dem Platz, an dem Ihr Welpe urinieren oder koten soll, fordern Sie ihn auf,
sein Geschäft zu erledigen. Verwenden Sie hierbei immer die gleichen Worte und
seien Sie nicht ungeduldig. Wenn der Welpe fertig ist, loben Sie ihn
ausgiebig. Danach können Sie zurück ins Haus gehen.
- Achten Sie darauf, dass Sie, nachdem der Welpe sein Geschäft erledigt hat, sofort
wieder ins Haus gehen, ohne mit dem Welpen zu spielen. Sonst kann es passieren,
dass Ihr Welpe immer häufiger Fehlalarm meldet, weil er zum Spielen nach
Draußen will!
- Sehr jungen Welpen müssen nach dem Schlafen, nach dem Fressen und nach
ausgiebigem Spielen raus.
- Wenn Sie nicht aufgepasst haben und eine Pfütze oder ein Häufchen auf
dem Teppich finden, dürfen Sie nicht mit Ihrem Welpen schimpfen.
Sie würden ihn dadurch verunsichern, so dass er beim nächsten Mal "heimlich" in
eine Ecke machen wird.
- Wenn Sie den "Unfall" wegputzen, sollten Sie den Welpen nicht dabei zuschauen
lassen, damit er das Verrichten seines Geschäfts in der Wohnung nicht als
lustiges Spiel empfindet. Wenn möglich, soll sich in dieser Zeit ein
Familienmitglied um den Welpen kümmern.
- Je kürzer der Weg ins Freie ist, desto schneller begreift Ihr Welpe die
Verknüpfung zwischen dem Sichmelden und dem Verrichten seines Geschäfts.
Seien Sie bitte geduldig! Denken Sie daran, wie
lange Menschenkinder brauchen, um sauber zu werden. Im Vergleich dazu sind
Hundekinder super!!
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